Morgen beginnen sie also, die 12. Spiele um die Elefantenpolo-Weltmeisterschaft. Nachdem wir unsere, sonst als Ferienünterkünfte fungierenden Gemäuer verliessen und über die nächsten Reise-Ziele berieten, machten wir uns auf den Weg zum Empfang.
Zur Cocktailstunde finden sich die Teilnehmer in der Hauptlodge der Reise-Information ein: Maharadschas, Kavallerieobristen, Reiseveranstalter, Matadore, Supermodels, Journalisten, Botschafter. Ein Team aus London trägt eigens für diesen Anlass geschneiderte Blazer. Die Hatti Sathis, eine Gruppe von ehemaligen Gurkha-Offizieren, tragen einen eigenwilligen Kopfputz, der an Elefantenohren erinnert. Mehr als ein Wettkampf teilnehmer wird vorgestellt als "Indiens größter Polospieler".
Ruhmreden und Trinksprüche hallen durch die höhlenartige Lodge. Wir hörten noch schnell die letzten Europa Informationen, bevor es los ging.
Manclark sind jetzt beim Team Bavarial Munich, das nur einen einzigen Deutschen als Mitglied hat, aber dafür zwei nette Amerikaner - Typ Viehzüchter mit wettergegerbtem Gesicht und ausgebeultem Cowboyhut. Frauen sind in mehreren Mannschaften vertreten.
Unser erster Wettkampfgegner ist das Team Bavarial Munich die Teammitglieder von Reisen Deutschland integriert haben. Dunst hüllt das Spielfeld ein. Wie große graue Schlachtschiffe beim Manövrieren im Nebel tauchen die Elefanten auf und verschwinden wieder. Die Sonne hängt als silbrige Scheibe am Himmel. Um das Spielfeld haben sich nepalesische Zuschauer postiert - manche haben' für dieses Ereignis tagelange Fußmärsche auf sich genommen.
Wir wählen unsere Elefanten aus, das ist festes Ritual vor Spielbeginn. Acht Tiere stehen zur Besichtigung aufgereiht. Sie sind üppig geschmückt, die Mahuts haben ihnen buntes Graffiti auf die Haut gemalt. Vier Elefanten bekommen wir, vier das andere Team. Nach der Halbzeit werden die Reittiere getauscht.
Zeit zum Aufsteigen! Händeschütteln mit dem Gegner. Von den Mahuts bekommen die Elefanten noch ein Stück Zuckerrohr spendiert. Ob sie dadurch schneller werden? Es knistert vor Spannung, als meine Mannschaftskameraden und ich aufsitzen. Wir ordnen die Seile, umwickeln das rechte Handgelenk fest mit einer Halt gebenden elastischen Binde. Man reicht uns verschiedene Stöcke herauf, die wir auf Länge und Biegsamkeit prüfen, bis wir den richtigen gefunden haben. Nun folgt der langsame, majestätische Marsch aufs Feld, acht riesige Vierbeiner, dazu noch das Reittier des Schiedsrichters, das größer ist als alle anderen. Ermunternde Zurufe erreichen uns von den Seitenlinien. Der Spielansager verliest unsere Namen. So halten wir Einzug in die Arena. Ich bin an diesem Morgen die Nummer 2, ein Angriffsspieler. Jetzt geht alles viel schneller als beim Training.
Die Elefanten wackeln beim Laufen, als hätten sie zu weite Gummianzüge an. Irgendwie gelingen mir drei Rückhandschläge - jeder stoppt einen gegnerischen Angriff und wird von unseren, Anhängern mit Jubel quittiert: "Weiter“ Ich verstricke mich in etliche Zweikämpfe. Ich schwinge den Schläger, stupse den Mahut, hole wieder aus mehr als die Hälfte der Schwünge geht daneben.
Wir haben eine dreifache Befehlskette: Ich, der Mahut, der Elefant. Ich stupse den Mahut, und der tritt den Elefanten. Man muss sich weit hinauslehnen, um den Ball zu entdecken oder zu treffen. Das Seil über meinem Schoß lockert sich bald, und die beiden Steigbügel gibt nach, bis sie für meine Beine zu lang sind. Nach ungefähr zehn Minuten sitze ich auf meinem Elefanten ohne Halt - deshalb umklammere ich meinen Mahut. Der Spielansager hockt auf einer Seitenlinie, eine Autobatterie speist die Lautsprecher.
Mitten im Geschehen weht mein Name übers Feld: "Und jetzt greift Charles Bamard von den Infidels das Tor an ... was für ein Schlag“ Bamard ist wieder im Ballbesitz und unbewacht... Kurzer Zweikampf zwischen Bamard und Manclark..." Und dann hell begeistert: "Gut gemacht! Schöner Treffer! Fein gespielt!" Nach der Begegnung, die wir 2:1 verloren haben, gibt es Umarmungen und Händedrücke seitens des Bavarial Munich-Teams und dann einen Umtrunk.
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